LANGENBERG. Leise surren die Rotoren der Drohne, dann fliegt sie in die Höhe, mitten über ein Wohngebiet in Langenberg. Ein Ort, an dem Thorsten Keil von Copterworld gewöhnlich nicht mit den ersten Übungsflügen seiner Schüler beginnt. Doch für einen ersten Test geht es auch vom Firmensitz mal eben schnell in die Luft. Die Drohne, eine DJI M30T schwankt ein wenig in der Luft, denn am heutigen Tag ist es windig. Ein Problem stellt das für das Hightech-Gerät aber nicht dar.
Geflogen wird die Drohne mit einer Fernsteuerung, die auf den ersten Blick der eines ferngesteuerten Autos gleicht. Links allerdings steuert der Pilot die Höhe, rechts die Richtung. „Fliegen ist heutzutage kein Hexenwerk mehr", erläutert der Drohnenpilot-Ausbilder. Und dennoch, der Puls steigt, die Hände werden schwitzig, als die Drohne das erste Mal über den Köpfen losfliegt. „Innerhalb eines Intensivwochenendes hat man das meist gut drauf“, zeigt sich der 57-jährige Langenberger zuversichtlich, der auch über die Grenzen Deutschlands hinaus Piloten ausbildet.

Schüler kommen aus dem gewerblichen Bereich
Die meisten seiner Kunden und Schüler sind aber schon lange keine privaten, sondern gewerbliche Kunden. Feuerwehr, Dachdecker oder aber gerade auch ein Elektronik-technikmeister, der künftig mit einer 100 Kilogramm schweren Drohne Landwirten das Ausbringen von Saat anbieten möchte.
Die Faszination für die Drohnen und die damit verbundenen Luftbilder kam dem Langenberger 2010. „Luftaufnahmen sind schon was Tolles, dachte ich mir", erinnert sich Thorsten Keil an die Anfänge von wackeligen Versuchen mit Modellflugzeugen oder Hubschraubern und auch, wie er seine erste Drohne mit einem Modellbausatz selbst baute. „Angefangen hat dann alles mit einer Ebay-Auktion", erzählt er. Kurz darauf hat er ein Gewerbe angemeldet und „dann saßen schon Leute aus Shanghai bei mir, die Drohnen kaufen wollten". Die Entwicklung im Drohnenbereich ist „rasant und grandios".
„Es ist einfach toll, dass ich mit dem, was mir Spaß macht, Geld verdienen kann.“ - Thorsten Keil
Aus der Sehnsucht nach schönen Luftbildaufnahmen entstand Keils eigene Firma, Copterworld hat mittlerweile zwei Angestellte. Auch baut Keil die Drohnen schon lange nicht mehr selbst, vertreibt derzeit hauptsächlich Drohnen der Firma DJI. Wer bei ihm eine Drohne kauft, wird nicht nur beraten, sondern bekommt auch eine Einführung ins erworbene Flugobjekt, inklusive aller notwendigen Lizenzen. Prüfungen hat Thorsten Keil schon auf der ganzen Welt abgenommen: Im Regenwald oder auch am Luftwaffenstützpunkt in Texas.

Dass seine Drohnen nicht nur im gewerblichen Einsatz sind, sondern auch Leben retten, macht ihn stolz. Immer wieder erhält er beispielsweise auch Rückmeldungen von der Rehkitzrettung aus Hattingen, wie viele Tiere dank der Drohnenflüge vor dem Tod in Erntefeldern bewahrt werden können.
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